NAVI: Pfaffengasse 8, 06886 Wittenberg. Kostenpflichtige Parkplätze am Tierpark und Parkhaus im Einkaufszentrum "Arsenal" unweit des Tierparks.
Besuch: Ostern 2019
Der Tierpark in Wittenberg ist der kleinste Tierpark in Sachsen-Anhalt mit Schwerpunkt auf die Haltung und Zucht von Kleinstaffen. 1928 an einem Bauwerk der ehemaligen Befestungsanlagen gegründet, werden ca. 76 Tierarten gezeigt.
Ein Kassenhäuschen gibt es nicht, aber eine Bezahlsäule auf Freiwilligenbasis. Die Eintrittspreise sind für jeden erschwinglich!
Der Tierpark ist wirklich winzig. Ein bis zwei Stunden sollte man aber trotzdem für den Besuch einplanen, wenn man alles sehen will. Etliche Anlagen befinden sich schon auf einem modernen Stand und man muss genau hinsehen, sich Zeit nehmen.
Der Wegweiser steht ungünstig. Etwas weitab vom Eingang und wenn man gleich rechts zu den Affen abbiegt, bekommt man ihn garnicht mit. Das ist allerdings Jammern auf hohem Niveau!
Das Affenhaus hat für jede Affenart ein Innengehege im Haus und ein Aussengehege, das über eine Laufbrücke erreicht werden kann. Die Tiere können selbst entscheiden, ob sie Drinnen oder Draussen sein wollen. Die Gehege wirken sehr gepflegt - in den Aussengehen sind die Pflanzen in einem Top-Zustand. (Stand: Ostern 2019)
Die Gehege bestehen aus einem Innen- und einem Aussengehege, zwischen denen die Affen über einen Laufgang hin und her wechseln können.
Auch die Anlage der Schweinsaffen besteht aus einem Innen- und zwei Aussengehegen.
Nein, schön finde ich das obige Foto nicht. Das sieht stark nach Käfighaltung aus und sowas finden wir nicht gut. Und nein, wir haben keine besseren Ideen für realistisch umsetzbare Änderungen.
Der Tierpark ist um das alte Festungsgebäude herum gebaut. Die Platzverhältnisse sind eingeschränkt, trotzdem vermittelt die Anlage einen weitläufigen Eindruck.
Insektenhotels werden heutzutage fast immer als der neueste Superduper-Scheiss präsentiert. Im Tierpark Wittenberg ist es dezent plaziert und sieht gut aus.
Normalerweise kommt man näher an die Gehege der Vögel ran. Bei unserem Besuch waren die Zugänge abgesperrt. Ob da der anders intelligente Besucher eine Rolle spielt ...? Schade.
Klippschliefer sind possierliche Tierchen. Nager, die an Präriehunde erinnern.
Ihre nächsten Verwandten sind aber Seekühe und Elefanten! (Im Tierpark Berlin werden sie deshalb auch direkt neben dem Gehege der Elefanten gezeigt!)
Das Gehege für die Klippschliefer ist neu und dürfte dem aktuellem Stand der Haltung entsprechen. Und es hat bestimmt richtig was gekostet - für so einen kleinen Tierpark also Respekt.
Im Aussengehege der Kattas war nichts los - keiner da! Die hatten gerade Futter bekommen und saßen drinnen.
Inzwischen halten viele Tiergärten Erdmännchen, da die possierlichen Tierchen immer ein Besuchermagnet sind.
Als wir am Gehege der Erdmännchen ankamen, standen die Tiere in "HabAcht"-Stellung vor der Glasscheibe und starrten in eine Richtung. Das war erstmal nicht unbedingt verwunderlich, da Erdmännchen öfters seltsam sind.
Die Auflösung kam einige Minuten später, in Form einer Tierpflegerin mit vier Futternäpfen in einem Korb. Mittels einer abgeknickten Schaufel wurden die Näpfe im Gehege plaziert. Was dabei passierte, haben wir noch nie gesehen und wurde so bisher auch nicht im TV gezeigt!
Erdmännchen leben in einer strengen Rangordnung: Das ranghöchste Männchen steht unter dem rangniedrichstem Weibchen. Chefin ist eine Königin, die auch als Einzige für Nachwuchs sorgt.
Der erste Futternapf wird plaziert - die Hölle bricht los! Die Königin wirft sich sofort in den Napf - "Meins!". Der Rest der Bande faucht, keift und schimpft, aber an der Stelle ist eben Schluss.
Ein Sicherheitsabstand wird unter lautstarkem Protest eingehalten.
Der zweite Napf wird herab gelassen und der Kampf beginnt aufs Neue. Das war Football, Ringen und Catchen in Einem.
Bei der Königin ist Ruhe eingekehrt. Der Napf gehört ihr und sie sortiert sehr sorgfältig. Weintrauben scheinen das Beste zu sein. Das Gewusel der anderen Tiere erfolgt in respektvollem Abstand.
Im Aquarium werden in den Schaubecken nur einheimische Fische gezeigt, die auch in der Elbe vorkommen. (Wittenberg liegt direkt an der Elbe.) Sehr gut gemacht!
Dann gibt es noch den Teich vor dem Streichelgehege. Sehr gut begärtnet und mit ein paar Schildkröten besetzt.
Im Streichelgehege gibt es Ziegen. Große Ziegen und kleine Ziegen.
Der Tierpark Wittenberg ist zwar sehr klein, aber auch sehr sehenwert. Der Schwerpunkt auf Kleinstaffen ist auch etwas Besonderes. Das Gelände machte einen sauberen und gepflegten Eindruck.
Der Besuch des Tierparks Wittenberg ist auf jeden Fall empfehlenswert.
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