NAVI: Schlossplatz 1, 06484 Quedlinburg. Am Wochenende sind Parkplätze Mangelware.
Besuch: Dezember 2015.
26. Dezember 2015. Die Temperatur lag bei ca. 15 °C. Also auf nach Quedlinburg. Allerdings hatten auch viele andere Leute die gleiche Idee! Das hat das Fotografieren doch teilweise stark eingeschränkt.
Die Schlossanlage basiert auf einer Höhenburg des frühen Mittelalters. Die Ottonen sorgten dafür, dass Quedlinburg recht früh das Stadtrecht bekam und zu einem wichtigen Handelsflecken im Nordharz wurde.
Mit dem Bau der Stiftskirche St. Servatius wurde ca. 1070 begonnen. Der romanische Kirchenbau dominiert die Anlage.
Das Haupttor ohne Menschen zu fotografieren, war an diesem Tag leider unmöglich.
Vom Burgberg aus hat man einen guten Ausblick auf die Stadt Quedlinburg. Die Stadt hat sich ihren mittelalterlichen Stadtkern mit den alten Häusern und Gassen erhalten.
Der Eintritt zum Schloss selbst ist frei. Stift und Museum kosten je 4,50 €. Die Fotoerlaubnis im Museum nochmals 3,00 €. Ergibt 12,00 € pro Nase, was wir erstmal reduziert haben, durch Fotoerlaubnis nur für zwei Leute. Das Personal vom Museum ist sehr zuvorkommend und kompetent! (Stand 12/2015)
Die Gewölbe unter der Stiftskirche sind restauriert und an die Besucherströme angepasst. Nicht ganz stilecht, was der Feuermelder links und die eingebaute Klimaanlage rechts im Bild zeigt, aber notwendig. Die Auswahl der Fliesen sieht gut aus, hat mit dem Mittelalter allerdings rein garnichts zu tun.
Das Stift selbst ist innen unspektakulär - der Domschatz sehenswert!
Das Schlossmuseum ist ... nunja ... spitzenmässig! Mit einigen Elementen der Ausstellung kann ich nichts anfangen, weil zu modern. Ein paar Jahre weiter, werden es auch die Gestalter dieser Räume begriffen haben, dass sie da Müll kreiert haben.
Im Gegensatz zu anderen Besuchern haben wir in den Räumen nicht wild rumgeblitzt und mit Teleobjektiven versucht, Weitwinkelaufnahmen zu machen. Das natürliche Licht hat für unsere Kameras ausgereicht.
Die klassischen Museumräume sind fotografisch sehr gut händelbar. Informationstafeln sind vorhanden, drängen sich aber nicht in den Vordergrund. Inhaltlich sehr gut: kurz, knapp und informativ.
Das Personal des Museums steht für Fragen bereit. Man kommt sich nicht als Bittsteller, sondern als willkommener Besucher vor. Bei Bedarf also einfach fragen.
Im Raubgrafenkasten wurde Albrecht I., Graf vom Regenstein, gefangengehalten und auch öffentlich ausgestellt. Durch zu viel Raubrittertum hatte er es sich mit den Mächtigen im Umland des Regensteins verdorben und wurde festgesetzt.
Zum Thema Regenstein betreibe ich eine extra Seite, auf der es detaillierte Informationen zum "Kasten" gibt.
Ein Geschütz aus den Anfängen der Artillerie, ein sogenanntes Kammergeschütz. Ein früher Schnellader, bei dem mit der tauschbaren Kammer die Treibladung und das Geschoss hinter den Lauf eingesetzt und verkeilt wurde. Miserable Toleranzen und steigende Pulverdrücke beim Abschluss liessen diese Geschützart schnell verschwinden. Sie war den reinen Vorderladern mit dicken Rohren in der Schussleistung unterlegen.
Die Waffensammlung im Schloss Quedlinburg überzeugt nicht mit der Menge der ausgestellten Waffen. Dafür ist die Austellung zu klein. Allerdings sind etliche ausgewählte Stücke dabei.
Zwei Radschlossgewehre für den jagdlichen Gebrauch. Sehr gut präsentiert in der Glasvitrine.
Die Schlossanlage Quedlinburg ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Wer fotografieren möchte, sollte aber die Wochenenden meiden, da dann zu viele Besucher unterwegs sind. Das Museum wurde von uns einstimmig für "Sehr gut" befunden.
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