NAVI: Kastanienpromenade 50, 06217 Merseburg. Kostenlose Parkplätze vor dem Museum.
Besuch: April 2015
Auf dem Gelände eines ehemaligen sowjetischen Flugplatzes befindet sich das eher unscheinbar wirkende Museum. Der erste Eindruck täuscht - das Museum ist ein Knaller!
Es geht ganz behutsam los, mit Sammlungen von Schreibmaschinen und Rechentechnik.
(Manchmal sind wir zu anständig. Das Schild stört! Ein Griff und wir hätten es beiseite gestellt, um frei zu fotografieren.)
Die Zweiradsammlung ist beeindruckend. Das dürfte fast Alles vertreten sein, was zwei oder drei Räder hatte. Der Zustand der Maschinen ist allerdings manchmal mitleiderregend.
Nein, das kann man nicht beschreiben - man muss dagewesen sein!
Die Ausstellungen zum DDR-Alltag sind sehr gut. Es gibt mehrere Themenausstellungen, die ein Sammelsurium der damals gängigen Technik zeigen.
Die DDR-Küchenausstellung ist ein Hit. Wie bei allen anderen Besuchern, so auch bei uns - ja, das Ding hatten wir auch!
In den Hallen befinden sich Maschinen, die man begehen kann. Die ausgestellten Cockpits sind sehenswert und befinden sich in einem guten Zustand.
Im Aussengelände befinden sich etliche Jagdflugzeuge und zwei Passagiermaschinen. Durch die Überdachungen sind die Maschinen in einem ordentlichen Zustand.
Diese Mi-8 war für mich ein besonderes Ausstellungsstück. An der Mühle habe ich 3 Jahre lang gearbeitet. Die 390, 391, 392, 393, 394 und die 395 hatten wir als Zelle/Triebwerk zu jeder 50 und 100 Stunden-Kontrolle in der KRS. (Kontroll- und Reparaturstaffel)
Aufgabe für jeden ehemaligen Mechaniker: Über Hauptrad, Tank und Stoßdämpfer nach ober klettern und die Heckklappe öffnen. Wenn ich nicht nachgedacht hätte, wie das damals ging ... . Aber so - ich wäre nicht hochgekommen!
Hinter einem der hinteren Sitze klemmte immer der "Kotzeimer". Das war ein Öleimer, in den die Soldaten bei Luftverlegung ... . Ein Hubschrauber wackelt bei Wind erheblich stärker als ein Flugzeug. Also eine altmodische "Kotztüte".
Der Zustand der Maschine geht so, da habe ich schon viel Schlimmeres gesehen. Wenn man berücksichtigt, dass die Mi-8 frei begehbar ist, kann man den Zustand sogar als gut bezeichnen.
Der Kasten links im Bild ist der Autopilot. Damals konnte ich Wartungsanweisungen in Russisch verstehend lesen. Heute bin ich zufrieden, wenn ich die kyrillischen Buchstaben noch entziffern kann.
Auf dem grossem Freigelände können eine sowjetische TU-134, eine IL-14 und eine IL-62 besichtigt werden. Die Tu-134 und die IL-14 sind frei begehbar.
Tragfläche und rechtes Triebwerk der IL-14.
Die IL-14 war ein Kurz- und Mittelstreckenflugzeug, das für zivile und militärische Aufgaben eingesetzt wurde. Erstflug war im Juli 1950. Für ihr Alter ist die Maschine sehr gut erhalten und zeigt, wie damals ohne Digitaltechnik geflogen wurde.
Um 1980 habe ich IL-14 mehrmals Starten und Landen gesehen, wobei die Landeanflüge schon sehr schaukelig aussahen. Das war damals aber völlig normal und nicht der Rede wert. Die Piloten, "Lotschicks", wirkten tiefenentspannt.
Für einen ausgiebigen Besuch des Museums sollten mindestens 3-4 Stunden eingeplant werden. Ich empfehle es selten, aber hier ist ein zweiter Besuch angebracht! Die Eindrücke sind zuviel, die Masse an Exponaten erschlägt einen.
Wir wollten aber noch weiter zum Schloss Merseburg.
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