NAVI zum Schloss: Katharinenweg, 39261 Zerbst/Anhalt
Besuch: April 2015
Eigentlich war Zerbst für uns ein Nebenziel von Burg Lindau zum Schlosspark Zerbst. Die Stadtmauer mit ihren Toren und Türmen hat uns dann aber doch zum Anhalten gezwungen.
Weite Teile der Stadtbefestigung sind erhalten und befinden sich in einem guten Zustand. Aus Zeitgründen sind wir nicht die gesamte Umwallung abgelaufen.
Um 1430 bis 1485 wurde die Stadtmauer errichtet und war ca. 4,2 km lang. In der Stadtmauer befinden sich zahlreiche Türme. Im 16. Jahrhundert wurde die Befestigung an die Feuerwaffen angepasst.
Am Heidetor lassen sich die Dimensionen eines Stadttores mit Zwingeranlagen noch erahnen. Die noch vorhandenen Befestigungsanlagen sind aber auf einem Stand eingefroren, der eine ernsthafte Verteidigung gegen Artillerie mehr zutrifft. Wahrscheinlich waren die Kosten für eine Modernisierung der Befestigungen zu hoch.
Die Stadtmauer von Zerbst basiert noch auf der umlaufenden Mauer mit Wehrgang und Wehrtürmen. Bastionäre Befestigungsanlagen sind nicht vorhanden. Von vorgelagerten Werken sind nur Reste vorhanden.
Als Baumaterial kamen Feldsteine, Bruchsteine und gebrannte Ziegel zum Einsatz. Die Mauern sind allerdings so dünn, dass die damalige Stadt bestenfalls als sturmfrei gegen marodierende Soldaten gelten konnte.
Gegen Feldgeschütze boten die Mauern und Türme einen gewissen Schutz. Im Fall einer ersthaften Belagerung hätte aber schwere Belagerungsartillerie Stellung bezogen. Um eine Bresche für den Sturm zu schiessen, wären nur wenige Schüsse notwendig gewesen.
Die Stadttore waren durch vorgelagerte Befestigungen geschützt. Davon sind maximal noch Reste erkennbar.
Wiekhäuser waren Wohnbauten, die an die innere Seite der Stadtmauer angebaut wurden. Zu Einem wurde damit der Platz innerhalb der Stadtmauern besser ausgenutzt und zum Anderen verstärkte das Mauerwerk der Wiekhäuser die Mauer.
Wir haben den Rundgang abgebrochen, weil wir ja eigentlich nur zur Schlossruine in Zerbst wollten.
Die Schlossanlage wurde 1945 von den Allierten bombardiert und brannte völlig aus.
Ein Wiederaufbau war zu DDR-Zeiten nicht interessant. Bis auf den Ostflügel des Schlosses wurden die Ruinen gesprengt und entsorgt.
Die Ruine ist gesichert. Ein Zaun scheint die Vandalen ab zu halten.
Ehemalige Reithalle, die heutige Stadthalle.
Die Schlossruine in Zerbst ist jetzt nicht der Knaller unter unseren Ausflugsziele, aber sehenswert.
Stadtbefestigung Zerbst Stadtmauer Stadttor Torturm Schalenturm Ziegelmauer Wehrgang Schlossruine Schloss Reithalle Stadthalle Wiekhaus Wehrturm Stadtbefestigung