NAVI: 16909 Wittstock/Dosse, Amtshof 1. Freie Parkplätze neben der Burg.
Besuch: April 2014
Wittstock besitzt eine noch fast komplette Stadbefestigung und eine Burganlage direkt an der Stadt.
Irgendwie hatten wir wieder mal Pech. Eines der wichtigsten Fotomotive von Wittstock war eine Baustelle. Man konnte sich drehen und wenden - das Gitter blieb da!
Die Bischofsburg und die Stadtbefestigung wurden überwiegend aus gebrannten Ziegeln errichtet. Den Angriffen von Infanterie den Belagerungsgeräten des Mittelalters konnten sie einen Widerstand entgegen setzen. Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen wurden die Anlagen maximal sturmfrei gegen marodierende Söldner.
Die Stadmauer und auch die Schalentürme wurden teilweise abgetragen. Insgesamt ist Wittstock ein sehr sehenswertes Städtchen.
Ein normales Tor in der Stadtmauer und zwei Torbögen, die auf einen Bach, Fluss, o.ä. hinweisen. Zumindest so wichtig, dass daneben ein Turm steht, der die Mauer flankiert hat.
Wallbüchse mit Luntenschloss und auf Lafette.
1636 kam es zur Schlacht bei Wittstock, bei der die kaiserlichen Truppen zum Abzug gezwungen worden.
Rigipsplatten an den Wänden. Seltsam - hatten die damals sowas?
Vor der Stadtmauer lagen sicher Systeme aus Gräben, Wällen und Palisaden. Davon ist heute natürlich nichts mehr zu sehen. Einer ernsthaften Belagerung hatte Wittstock mit seinen Ziegelmauern aber nichts entgegen zu setzen.
Das Museum selbst war für *mich* enttäuschend! "Museum des Dreißigjährigen Krieges"
Viel zu wenig Exponate und die seltsame Innengestaltung eines imposanten Bergfriedes.
Kritik am Museum:
Der Innenraum eines Bergfriedes war niemals eine Ausgeburt von knalligen Farben, sondern ein Zweckbau. Wittstock hat Fläche zur Verfügung und stellt fast nichts aus. Die Anzahl der Exponate und der Informationsgehalt ist gering, teilweise minderwertig.
Ein Konzept mit Führung des Besuchers ist nicht erkennbar. Die Nutzung von Audio-Guides haben wir abgelehnt - ich lese schneller, als ein Audio-Guide sabbeln kann. Wozu Audio Guides, wenn die Ausstellung im Museum sowieso sehr textlastig ist?
Gut sind die Figuren von Söldnern im Eingangsbereich. Allerdings ist der Musketier in der oberen Etage bereits fehlerhaft! Die Blankwaffen fehlen!
Der TV-Beitrag zum Abfeuern von Musketen ist sachlich richtig, aber eigentlich überflüssig! Das, was Deppen-TV da zeigt, erfolgt nicht in der Schlacht unter Kanonendonner und zerfetzten Körpern in den eigenen Linien.
Wenn die oberste Etage des Bergfrieds einer mittelalterlichen Burg innen mit Riggibs verkleidet ist ... .
Die Stadt Wittstock und die Bischofburg ist einen Besuch wert.
Wittstock Dosse Bischofsburg Museum des Dreißigjährigen Krieges Stadtmauer Schalenturm Bergfried