NAVI: 65428 Rüsselsheim, Hauptmann-Scheuermann-Weg 4. Parkplätze vor den Opel-Villen.
Die Festung Rüsselsheim ist eine kleinere Festungsanlage am Main. Bei unserem Besuch wirkte die Festung sehr gepflegt.
An dieser Stelle wird 1399 erstmals ein festes Haus urkundlich erwähnt. Auf den Resten dieser kleinen Burg wurde ab 1479 die Festung gebaut. 1547 wurde die Festung geschleift und ab 1560 neu erbaut. 1688 wurde die Festung von französischen Truppen eingenommen und am 6. April 1689 durch Sprengung untauglich gemacht.
In der Folgezeit wurde die Festung nicht mehr beachtet und die Reste dienten als Gefängnis, Lazerett, usw..
1954 wurde die Anlage von der Stadt Rüsselsheim dem Land Hessen abgekauft und seit den 1990er Jahren restauriert.
In der Festung befinden sich das Stadtmuseum, das Stadtarchiv und ein Cafe. Der Wall kann nicht frei betreten werden, sondern nur innerhalb bestimmter Öffnungszeiten.
Die Aussenanlagen sind frei begehbar und befinden sich in einem sehr guten Zustand. Allerdings fehlen die Ecktürme - der Grundriss der Festung ist trotzdem gut erkennbar.
Da war unsere Zeit zu kurz - wir haben das nicht näher erkundet.
Wir haben die Festung nach einem Arbeitstag besucht. Die Zeit war knapp und eigentlich vorbei.
Dank an das Museum, dass extra für uns den Zugang zum Wall nochmal geöffnet hat, obwohl der schon geschlossen war! Wir hatten 20 min Zeit bekommen und haben fotografiert, was die Kameras hergaben. "Angucken" ist "Später".
Bei einem Besuch der Festungs Rüsselsheim fühlt man sich eher in einem Fort der Preussen um 1880, denn in einer Festung aus dem Mittelalter.
Die Schleifung der Festungsanlagen durch die Franzosen erscheint plausibel, da ihre Belagerungsartillerie gegen diese Anlage wirkungslos war. Die Festungsanlage Rüsselsheim war schon unter dem Horizont in der Erde verschwunden. Ein Beschuss mit der damaligen Artillerie wäre aufwändig gewesen und keinesfalls des Erfolges sicher.
Direktschüsse wären an den Wällen mit Erdreich über 5 m Höhe verpufft. Eine direkte Breschierung der Festung war nicht möglich, die Wälle der Festung hätten das ausgehalten. Gezielte Rikoschettschüsse hatten Zerstörungen angerichtet, die der Festung nicht wirklich gefährlich werden konnten.
Bei der Schleifung derFestung wurde effektiv gehandelt. Sprengung der Kanonentürme an den Ecken der Festung und Demolierung der flankierenden Anlagen und des Infanterieausgangs.
Auch ruiniert ist der Kanonenturm noch überwältigend. Die Mauerstärke der Reste sind bezeichnend mit 3 m und mehr.
Bei einem Beschuss mit der damaligen Belagerungsartillerie wäre die Böschung in den Graben gerutscht. Dieser Graben war aber so breit und tief, dass er die Festung sturmfrei halten konnte.
Das ist keine kleine Festungsanlage, eher das Gegenteil! Ein Besuch ist empfehlenswert.
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