NAVI: Burgruine Hohnstein, 99762 Neustadt/Harz. Parkplätze unterhalb der Burg oder direkt auf dem Burggelände vor der der Wirtschaft. Bei Problemen den Campingplatz Neustadt als Ziel eingeben: An der Burg 3, 99762 Neustadt/Harz
Parkplatz und Aufgang zur Burg liegen kurz dahinter.
Besuch: April 2015
Die Burg Hohnstein liegt auf einem Berg ca. 400 m über NN am Südrand des Harzes. Im Mittelalter eine einstmals wichtige Burg, wurde sie durch Erbstreitigkeiten und Feudalkriege bedeutungslos.
1380 ist die Burg erstmals erobert worden. Nach 1400 wurde die Burg erneuert und durch den Artillerieturm aufgewertet. Der Flegelerkrieg führte zum Untergang der Grafen von Hohnstein. Die Ruinierung der Anlage begann mit der Eroberung 1627 im dreißigjährigem Krieg.
Ruine Hohnstein ist eine Höhenburg, die derzeit vor extremen Verfall geschützt wird. Viele Mauern werden durch massive Stahlanker vor dem Abkippen bewahrt. Blicke durch die Kamera stellen das Baudenkmal extrem anders dar, als für den Besucher vor Ort. Die Schräglage mancher Mauerteile ist schon grenzwertig!
Zur Kernburg geht es durch mehrere Zwingeranlagen. Am Tor 1 befindet sich ein Kanonenturm, mit dem man zur damaligen Zeit die Burganlage an die aufkommenden Feuerwaffen angepasst hat.
Das erste Tor mit dem Kanonenturm und dem dahinter liegendem Zwinger sollten die Burg sturmfrei machen. Kartätschenfeuer aus dem Kanonenturm dürfte verheerend gewesen sein.
Die Dreifachscharte ist eine Besonderheit des späten Mittelalters. Eigentlich eine Fehlentwicklung, da man den Richtkreis der Kanone einschränkte.
Imposante Schildmauer oberhalb des zweiten Zwingers. Durch den Höhenvorteil der Kernburg konnte dieser Bereich leichter verteidigt werden.
Der Zugang zur Burg ist rechtsdrehend. Angreifer hatten das Schild in der linken Hand und die Waffe in der rechten Hand. Angreifer boten die ungeschützte Seite den Veteidigern an. Zur Verteidigung mussten sich die Angreifer eindrehen, was zum Stillstand führte.
Im Gegensatz zu vielen anderen Anlagen, scheint der Hohnstein von den Errungenschaften neuzeitlicher Kultur verschont zu bleiben. Das Wirtshaus und die Bungalows bilden mit der Ruine eine harmonische Kulisse.
Die Toranlage der Kernburg. Der Hohnstein ist stark einsturzgefährdet, weshalb das Mauerwerk durch Eisenträger und Verstrebungen gesichert wurde. Das stört zwar den Anblick, ist aber absolut notwendig.
Dieser urige Gasthof hat uns sehr gut gefallen. Kaffee und Kuchen sehr gut. Auf Nachfrage konnten wir durch das gesamte Gebäude marschieren und frei fotografieren.
Burgruine Hohnstein ist eine imposante Anlage. Immer einen Besuch wert und bietet viele Fotomotive. Fortifikatorisch bemerkenswert, wie man eine mittelalterliche Höhenburg an die Zeit der Feuerwaffen anpassen wollte.
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