Der heutige Eingang beginnt am KDL (Kontrolldurchlass) der Parkzone (P-Zone), die das eigentliche Bunkergelände beschreibt. Der Zugang war streng reglementiert und nicht alle Personen wussten, welch ein Objekt sie betraten. Das war aber Teil der Tarnung und Verschleierung.
Nicht jeder, der Zugang zur U-Zone und dem Stabsgebäude hatte, durfte die P-Zone betreten. Die Zutrittsberechtigungen waren streng reglementiert.
Eine HSA (Hochsicherheitsanlage) mit doppeltem Stromzaun umschloss die Parkzone. In Harnekop war sie ca. 3.200 m lang und wurden 24/7 durch Posten kontrolliert.
Mit der Gammaglocke konnte bei einem Atomschlag die Strahlung gemessen werden. Bei jedem Bunker dieser Schutzklasse waren mehrere Gammaglocken vorhanden.
Nach Aussage eines Zeitzeugens wurde der zweistöckige Bau niemals als echtes Stabsgebäude benutzt, sondern nur als Tarnbau für den gedeckten Zugang zum Bunker. Für diese Aussage spricht der relativ gute Erhaltungszustand der Ausstattung des Bauwerks.
Ein Führungsbunker oder Schutzbauwerk (SBW) dieser Klasse war kein Betonklotz, bei dem man einen Deckel zumachte und das Ding war unsichtbar. Für Zu- und Abluft, Dieselabgase, usw. waren teilweise stark betonierte, oberirdische Bauten notwendig. Zur Tarnung wurden über den Bunkerbauten Tarnbauten errichtet. Garagen, Schuppen, Baracken, hohle Holzstapel, usw..
Der monolitische Bunkerbau war umgeben von einem Gangsystem mit extra Zugängen vom Hubschrauberlandeplatz und der Platte vor dem Stabsgebäude. In dieses Gangsystem reichten Materialschächte und Personenzugänge hinein.
Eine Eingangsverteidigung war, nach meinem Wissen, bei keiner der Anlagen vorhanden. Die Druck- und Hitzewellen bei einem Atomschlag machten das nicht notwendig. Wichtiger war die geometrische Anordnung der Zugänge, um die Kraft der Wellen im Gangsystem zu brechen und die Wucht zu reduzieren.
Im Normalbetrieb wurde die Parkzone durch eine Wachkompanie bewacht und von einer Wartungseinheit ist der Bunker in Betriebsbereitschaft gehalten worden.
Das "Stabsgebäude" ist ein normaler DDR-Kasernenbau, wie er oft zu finden ist. Wichtig war im Falle einer gegnerischen Beobachtung, die Personenbewegungen auf dem Gelände zu begründen. Der Anteil an Offizierspersonal dürfte sehr hoch gewesen sein, deshalb bot sich ein "Stabsgebäude" für die Verschleierung regelrecht an.
Der Zutritt wurde von einer Kamera überwacht.
Die Kantine im "Stabsgebäude" entspricht weitestgehend dem DDR-Originalzustand. Die Möbel sind gut erhalten und die Tapete aus den 1970iger Jahren erzeugt auch heute noch Augenkrebs.
Der eigentliche Zugang zum Bunker folgte dem normalen Treppenhaus im Stabsgebäude. Überwacht durch einen Kontrollraum im Eingangsbereich. Der Plattenbau besitzt keinen normalen Keller, sondern sitzt auf der Betonplatte der Zerschellerschicht.
In der Bunkeranlage herrschen immer Temperaturen um die 10°C. Angemessene Kleidung, festes Schuhwerk und eine Taschenlampe sind Voraussetzungen einer Besichtigung.
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