NAVI: Hahnebergweg 50, 13591 Berlin
Besuch: Juni 2005
Fort Hahneberg liegt westlich von Berlin und ist das einzige Gebaute von drei geplanten Aussenforts der Festung Spandau. Da es bereits bei seiner Fertigstellung
veraltet war (Brisanzgranatenkrise), wurde keine weiteren Forts gebaut.
Der Grundriss entspricht im Wesentlichem einem Biehlerschen Einheitsfort.
Die Kehlkaponniere, das Blockhaus, diente der Verteidigung des Haupteinganges zum Fort. Das Mauerwerk wurde nach WK II. für den Häuserbau der Bevölkerung verwendet.
Fort Hahneberg bestand aus Ziegeln. Es gab das Grundbauwerk, das mit feineren Ziegeln verblendet wurde, die teilweise geschliffen sind. Das erhöhte das Aussehen, aber nicht den Verteidigungswert. Dazu eine Überdeckung aus Erde, die die Einschläge von Vollkugeln und Bombarden dämpfen sollten.
Gegen den Beschuss mit Brisanzgranaten war das Fort nicht gesichert!
Scharten der Eingangsverteidigung. Rechts im Bild ist die Klappbrücke erkennbar, die inzwischen restauriert wurde.
In vielen Kasematten befinden sich Nischen für Öfen oder Kamine. Im Kriegsfall, besonders in kalten Jahreszeiten, eine Schwachstelle, da sich durch Unachtsamkeiten die Brandgefahr erhöhte. Vom Heizwert ganz zu schweigen.
Bei unserem Besuch waren erste Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten im Gange. AZUBIs bringen an der Aussenmauer wieder die Verblendung an. Man beachte die Holzkonstruktionen für die Ausformung der Ziegelwände!
Infanterieausgang zum Graben mit Scharte.
Der Fortgraben. Die Bäume auf dem Wall werden mit ihren Wurzeln die Anlage weiter zerstören.
Reste einer Kaponniere. Die Holzbauten sollen gegen herabfallendes Mauerwerk sichern.
Die im Rechten Winkel angeodneten Scharten sollten den Sturm im Graben selbst verhindern. Dabei waren aber tote Winkel vorhanden. Bei mehreren deutschen und französischen Forts wurden die Kaponnieren abgerissen und durch Grabenwehren ersetzt, die in der Feindseite des Grabens lagen. Dadurch wurde das Schussfeld freigeräumt und die toten Winkel beseitigt. Bei Fort Hahneberg war der Bedarf zur Modernisierung nicht vorhanden.
Zur Wasserversorgung der Besatzung wurde in Fort Hahneberg ein Brunnen angelegt.
Das Fort kann nur im Rahmen von Führungen besucht werden, was aber auf jeden Fall zu empfehlen ist, da die gesamte Anlage auf den unvorbereiteten Besucher sehr unübersichtlich wirkt.
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