NAVI: 15526 Bad Saarow, Am Fuchsbau 8. Dann den Wegweisern zum Bunker folgen. Parkplätze direkt am Bunkereingang.
Besuch: Mai 2014
Aus dem Bunker "Fuchsbau" wurde der gesamte Luftraum der DDR überwacht. Was heute, 2014, als primitiv angesehen wird, war damals hochmodern und vor allem sehr effektiv.
Die Anlage besteht aus einem zweiteiligen Bunkerkomplex und dem Kasernengelände. Der sogenannte Altbau wurde von der SS im WK II. errichtet. Ab 1965 übernahm die NVA den Bunker und erweiterte die Anlage um den sogenannten Neubau und den Verbindungsbau. Von 1990 bis 1995 betrieb die Bundeswehr die Anlage.
Der Bunkeranlage hat die Schutzklasse C und ist ein sogenannter Arbeitsbunker. Er hatte eine ständige Besatzung die eine Aufgabe erfüllen musste. Der lichte Durchmesser der Röhren des Altbaus
(TO-02) beträgt 4,60 m.
Der sogenannte Neubau (TO-01) ist ein zweietagiger Monolith. Länge x Breite ca. 44 x 38 m. Bodenplatte 3 m stark.
1995 wurden alle Zu- und Ausgänge der Anlage mit Betonplomben verschlossen. Erst 2005 wurde der Bunker wieder geöffnet und ist seit 2006 eingetragenes Technisches Denkmal. Für die Besichtigung des Bunkers ist festes Schuhwerk und warme Kleidung Bedingung! Man da kann nicht einfach mal raus oder zurück gehen.
Rechts im Bild sieht man Reste der "Betonplombe". Eine Mischung aus Beton, Gips, Asche, Dreck, usw..
Aus diesem Raum und mit diesem Steuerpanel konnten alle Sirenen in der DDR zentral angesteuert werden.
Die Verbindung vom Alt- zum Neubau wurde als unsicher eingestuft. Dementsprechend wurden Schleusentrakte vor und hinter diesem Bereich eingebaut. Gegen die Schockwirkung beim einem Bombeneinschlag wurden die Medienübergänge flexibel gestaltet.
Rechentechnik der DDR. Eine ESER-Anlage, damals hochmodern. Ähnliche Computeranlagen sind in fast allen grösseren Bunkeranlagen der DDR im Einsatz gewesen. Der ESER-Standard gewährleistete innerhalb des Warschauer Pakt eine hohe Kompatibilität der Systeme.
ESER-Standard in der WIKIPEDIA
Lange Schichten und wenig Rückzugsraum machten erfinderisch. Es gab versteckte Schlafplätze, die sehr kreativ angelegt waren. Hier z.B. direkt unter dem Fußboden.
Seit der Öffnung des Bunker wird gegen die Auswirkungen der Betonplomben gekämpft. Das Gemisch aus Beton, Asche, Gips, usw. wurde in die zu verschliessenden Räume geblasen. Die Verschlüsselungstechnik ist 1990 von den Russen "abgebaut" und nach Russland verbracht worden.
Wir erhielten eine fast dreistündige Führung durch die Anlage mit sehr guten Erklärungen zur Geschichte des Bunkers, seinen Betriebsregimen und der Bedeutung des ZGS14. Ein Besuch ist sehr empfehlenswert.
Von der HSA um die Anlage ist nichts mehr vorhanden. Aus Zeitgründen konnten wir die Außenanlagen nicht fotografieren.
Dieses Foto wurde mir freundlicherweise zur Verfügung gestellt und zeigt Reste der HSA. Die Hochspannungssicherungsanlage sollte den Bunker sichern und Eindringversuche melden.
Bunker Fuchsbau ZGS14 Luftraumüberwachung DDR